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Gemeinsame Erklärung

von Lebenswertes Schussental, ADFC, Radfahr-Verein Weingarten, der Umwelt AG der RWU und PH und BUND Ravensburg-Weingarten

Asphaltschneise gerettet – Mobilitätswende verspielt!

Das Fahrrad ist ohne Frage das kostengünstigste, energieeffektivste und umweltfreundlichste Verkehrs- und Transportmittel. In Zeiten der Klimakrise scheint es ebenso logisch wie dringend erforderlich, diesem Fortbewegungsmittel mehr Raum zu geben – natürlich steht außer Frage, dass auch der ÖPNV ausgebaut werden muss, nicht alle Menschen Radfahren können und es auch weiter Automobil- und LKW-Verkehr geben wird. Radschnellwege als Verbindung zwischen Städten und Gemeinden sind ein wichtiger Teil der notwendigen Mobilitätswende. So soll der Radschnellweg RS 9 alle Orte im Schussental von Baindt bis Friedrichshafen verbinden.

Am vorvergangenen Montag, dem 22. April, hat eine knappe Mehrheit des Gemeinderats Weingarten in einer teils chaotischen Sitzung, deren rechtliche Gültigkeit gerade noch geprüft wird, die Entscheidung für die Variante 3 des Radschnellweges RS 9 durch Weingarten erzwungen.

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Mobilität Umwelt

Sichere Schulstraßen

Eltern und Lehrer*innen der Kuppelnauschule fordern sichere Schulwege, da die Wege in Ravensburg oft gefährlich sind: schlecht einsehbare Kreuzungen und schmale Gehwege machen die Situation riskant, besonders zwischen 7:30 und 8:15 Uhr. Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gab es 2022 einen Anstieg um über 30% gegenüber dem Vorjahr. 33 Kinder starben 2021/2022 auf dem Schulweg.

Eine Lösung könnte die Schulstraße sein, ein temporärer oder permanenter autofreier Bereich vor Schulen während der Bringzeiten, der die Straße in einen sicheren Ort für Kinder verwandelt. Die Kuppelnauschule plant am 17.05.2024, die Schützenstraße zwischen Möttelinstraße und Friedensstraße von 07:30 bis 17:30 Uhr nur für Kinder zu öffnen, um die Vorteile der Verkehrsberuhigung zu demonstrieren.

Eine Kundgebung findet 10 Minuten nach Schulende statt, um auf die Probleme der Schulwegsicherheit aufmerksam zu machen. Die Stadt Ravensburg wird den Bereich sichern. Es gibt Angebote wie eine Plakatwerkstatt und einen Fahrradparcours, um den Kindern spielerisch den Ausdruck ihrer Bedürfnisse im Straßenverkehr zu ermöglichen. Die Aktion zeigt, dass die Schulgemeinschaft zu den Vordenkern kindgerechter Mobilität in Deutschland gehört.

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Stadtplan statt Landkarte

Leserbrief vom 18.12.2022

Die meisten Wege, egal ob mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, werden im Alltag zurückgelegt, also ganz konkret um zur Arbeit oder in die Schule und wieder nachhause zu fahren oder um Einkäufe und andere Dinge zu erledigen. So sind laut MiD-Bericht 2017 (BMDV) fast die Hälfte aller Autofahrten kürzer als 5 km (sic!) – auch in den Mittelstädten. Nach anderen Schätzungen (ADFC) – und auch aus meiner Erfahrung – ist das Fahrrad (auch ohne „E“) auf diesen Entfernungen im zeitlichen Vorteil, wenn man nicht nur die Fahrt, sondern fairerweise auch die Parkplatzsuche und die Fußwege vom Parkplatz zum Zielort berücksichtigt. Was bedeuten diese Angaben für den Verlauf des sog. Radschnellwegs? Mit diesem Radweg müssen die Orte miteinander verbunden werden, an denen Menschen wohnen, arbeiten, einkaufen etc.! Oder wie der ADAC (sic!) es nennt: „Anzulegen sind sie […] in Ballungsräumen mit mehreren Oberzentren auch als Stadt-Stadt-Verbindung“. Dazu reicht ein Blick auf den Stadtplan. Aus einer anderen Perspektive sind natürlich auch touristische Radstrecken z. B. entlang der Schussen wünschenswert. Aber im Fall des Radschnellwegs vermisse ich die Anwohner’innen und Unternehmen, aber vor allem die Einzelhändler’innen, die mit lauter Stimme einen wohnortnahen Verlauf einfordern. Nur so können Fahrten mit dem Auto vermieden werden! Im Hinblick auf lebendige und lebenswerte Ortschaften im Schussental!